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Kompetenz sichert Qualität

Dr.-Ing. Burkhart Lehmann, Geschäftsführer des Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU). Foto: IVKDie deutsche Klebstoffindustrie definiert sich über herausragende Qualität. Dank fachlicher Kompetenz und hohem Engagement in Forschung & Entwicklung sind die Mitgliedsunternehmen des Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) in der Lage besser zu sein, als es gesetzliche und technische Standards vorschreiben. Die deutsche Klebstoffindustrie bildet so die Spitzenposition in einem Weltmarkt.

Klebstoffe sind aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Es gibt heutzutage kaum einen Industriezweig, der nicht auf den Einsatz dieser innovativen und prozesssicheren Verbindungstechnik setzt. Wenn es darum geht, verschiedene Werkstoffe unter Erhalt ihrer Eigenschaften langzeitbeständig miteinander zu kombinieren, ist die Klebtechnik unverzichtbar. Wie keine andere Verbindungstechnik erlaubt das Kleben die Umsetzung fortschrittlichen Designs durch optimale Kombination technologischer, ökonomischer und ökologischer Aspekte. Dabei bedient die Klebtechnik ausnahmslos alle Abnehmerbranchen von A wie Automobil bis Z wie Zahnersatz, besitzt ein enormes Innovationspotenzial und gilt somit sowohl in Industrie, als auch im Handwerk als Schlüsseltechnologie.

Der deutschen Klebstoffindustrie kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie gilt – sowohl im europäischen, als auch im globalen Wettbewerbsumfeld – als Technologieführer. Kleb- und Dichtstoffe „made in Germany" erfreuen sich einer weltweit steigenden Nachfrage. Etwa ein Drittel der in Deutschland produzierten Kleb- und Dichtstoffe werden exportiert. Und das ist kein Zufall – den nationalen Klebstoffherstellern und damit den Mitgliedsunternehmen des IVK gelingt es, gesetzliche und technische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern oftmals noch zu übertreffen. Freiwillige Selbstverpflichtungen, wie zum Beispiel der Verzicht auf Lösemittel in bestimmten Produkten wie Parkettklebstoffen, beweisen diese Vorreiterrolle auch im Hinblick auf ökologische und gesundheitliche Aspekte.

Der Verband ist als technische und wirtschaftspolitische Interessenvertretung maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Dies liegt nicht zuletzt an dem Angebot von Informationen und Know-How, von dem die Unternehmen profitieren, indem sie es in Produktentwicklungen und Servicekonzepte einfließen lassen.

Branchenlösung „Umwelt-Produktdeklarationen"
Stets auf der Suche nach Branchenlösungen engagiert und orientiert sich der IVK für seine Mitglieder entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Aktuelles Beispiel: Der Industrieverband Klebstoffe hat gemeinsam mit anderen Branchenverbänden ein Gemeinschaftsprojekt initiiert, dessen Ziel es ist, u.a. für die unterschiedlichen Klebstoffsysteme im baunahen Bereich Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) zu erstellen.
Baustoffe und deren Verarbeitung bestimmen maßgeblich die Nachhaltigkeit eines Bauwerks. Um diesen Beitrag für einzelne Klebstoffsysteme zur Nachhaltigkeit von Gebäuden bewerten zu können, sind detaillierte Angaben zu den einzelnen Bestandteilen einer Produktrezeptur von elementarer Bedeutung. Diese Aufgabe wird mit einer Umwelt-Produktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration) erfüllt. Als umfassendes, international gültiges und neutrales Informationsformat beschreibt die EPD alle umweltrelevanten Eigenschaften eines Bauprodukts und bildet damit sowohl für Gebäudezertifizierer als auch für Planer und Architekten die Datengrundlage für die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden.
Besonders bewährt haben sich in diesem Zusammenhang sogenannte „Muster-EPDs". Dabei handelt es sich um Musterdeklarationen, die auf der Basis von Rahmenrezepturen ausgearbeitet werden. Sie enthalten jeweils eine Reihe verschiedener Textmodule, mit denen die unterschiedlichen technischen Anwendungen in Gebäuden beschrieben werden. Klebstoffe und sonstige bauchemische Produkte machen weniger als 1 Prozent der Masse eines Gebäudes aus. Da die Mehrzahl der bauchemischen Produkte in ihrer Zusammensetzung ähnlich und damit in ihren Ökobilanzen vergleichbar ist, besteht nicht zwangsläufig die Notwendigkeit, für Klebstoffe und bauchemische Produkte jeweils eigene EPDs zu erstellen.
Neben den eigentlichen Umwelt-Produktdeklarationen, die im Internet veröffentlicht werden, existiert ein verbandsinterner Leitfaden, mit dem IVK-Mitglieder die Produkte einstufen und zuordnen können.
„Die Entwicklung der Muster-EPDs stellt einen großen Fortschritt für das Bauen nachhaltiger Gebäude dar", so Dr.-Ing. Burkhart Lehmann, Geschäftsführer des Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) „Dass sich der Industrieverband Klebstoffe nicht nur für seinen Bereich einsetzt, sondern darüber hinaus auch für die Belange der gesamten Wertschöpfungskette, ist für uns ein großer Gewinn. Wir können so alle voneinander profitieren und gemeinsam die Kompetenz und Qualität ‚made in Germany' weiter zur Geltung bringen."

Netzwerken für neue Standards
Der Industrieverband Klebstoffe ist auf politischer Ebene intelligent vernetzt und beteiligt sich an der Erarbeitung neuer Qualitäts- und Umweltstandards, neuer Arbeitsrichtlinien und der Entwicklung nationaler und internationaler Klebstoffnormen (DIN, CEN, ISO).
In Gesprächskreisen mit Kunden, über Kooperationen mit Rohstoffherstellern und Beteiligung an wissenschaftlichen Forschungsprojekten arbeitet der Verband intensiv an der stetigen Weiterentwicklung der Industrie.
Doch der Verband engagiert sich nicht nur bundesweit, sondern global. So ist der IVK beispielsweise Mitglied im Verband der europäischen Klebstoffindustrie FEICA.

Zahlreiche Publikationen und Fachbeiträge verdeutlichen das arbeits-, umwelt- und verbraucherschutzorientierte Bewusstsein der Verbandsmitglieder und präsentieren das zukunftsorientierte Innovationspotenzial der Klebstoffindustrie. Die Unternehmen bekommen tagesaktuelle Branchenmeldungen aus der Wirtschaft oder zu Gesetzestexten und können im Idealfall frühzeitig auf Trends und Entwicklungen reagieren.

Der Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) setzt sich unter anderem für die kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung der Klebstoffe und Fertigungsprozesse ein. Der Verband mit Sitz in Düsseldorf vertritt die technischen und wirtschaftspolitischen Interessen der deutschen Klebstoffindustrie. Dem IVK gehören derzeit über 130 Klebstoff-, Dichtstoff-, Klebrohstoff- und Klebebandhersteller sowie Systempartner und wissenschaftliche Einrichtungen an.
Die Klebstoffindustrie hat einen Gesamtumsatz von 3,5 Milliarden Euro, was einer indirekten Wertschöpfung von über 370 Milliarden Euro entspricht. Jedes Jahr werden über 1,4 Millionen Tonnen Kleb- und Dichtstoffe produziert. Die jährliche Produktion von Klebebändern umfasst eine Größe von einer Milliarde Quadratmetern. Insgesamt arbeiten in der deutschen Klebstoffindustrie über 13.250 Mitarbeiter.
www.klebstoff-presse.com

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