Im Rahmen der eceee Industrial Summer Study, die unter dem Motto „Retool for a competitive and sustainable industry" in Arnheim, Niederlande, stattfand, stieß das Konzept der lernenden Energieeffizienz-Netzwerke (LEEN-Netzwerke) auf ein großes Interesse. An der vom European Council for an Energy Efficient Economy organisierten dreitägigen Konferenz nahmen über 200 internationale Experten teil, die sich zu wichtigen Themen rund um die Energieeffizienz austauschten.
In der Eröffnungssitzung hielt Prof. Dr.-Ing. Eberhard Jochem vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI einen viel beachteten Vortrag, in dem er insbesondere auf die makroökonomischen Aspekte einging, die einem ambitionierten Energieeffizienz-Fortschritt häufig im Wege stehen. Auch die Änderung von politischen Rahmenbedingungen, die seiner Meinung nach für eine höhere Energieeffizienz notwendig wären, thematisierte er ausführlich. Ein überaus erfolgreicher Ansatzpunkt, um die Energieeffizienz in der Industrie zu steigern, ist für Prof. Jochem das Konzept der lernenden Energieeffizienz-Netzwerke , bei dem zehn bis 15 Unternehmen zusammenarbeiten, um gemeinsam voneinander zu lernen und die Energieeffizienz zu erhöhen.
Ausführlicher stellte Dr. Dirk Köwener, Geschäftsführer der LEEN GmbH, das LEEN-Managementsystem vor, das die Basis der lernenden Energieeffizienz-Netzwerke darstellt. Dabei ging er auch auf die Erfolge ein, die mit Hilfe des Managementsystems im Rahmen des Projekts „30 Pilot-Netzwerke" in den letzten Jahren erzielen wurden. Während des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) finanzierten Projekts wurden die Ergebnisse von 30 LEEN-Netzwerken durch das Fraunhofer ISI wissenschaftlich dokumentiert. Die Ergebnisse – die Steigerung der Energieeffizienz innerhalb eines solchen Netzwerks ist beispielsweise doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Industrie – wurden vom Publikum mit sehr großem Interesse aufgenommen.
